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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für die Oberstufe - S. 30

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
30 Heimatkunde von Pommern Ii. Die meisten sind jetzt festgelegt worden, erst mit Strauchwerk, dann mit Sandgräsern, später mit Wald. Durch Ladegäste oder durch weidende Tiere wer- den oft unversehens Sandstellen entblößt, der Wind kann nun angreifen und reißt eine große Scharte in den Dünenwall. Oie Staatsbe- Hörde greift aber dann ein und be- steckt unter Auf- wendung großer Kosten den Windriß schnell mit Strauch- werk, um größeres Unheil einer lvan- derdünezuverhüten. Das unbefugte Be- treten solcher Dünen ist verboten. Iii. Die Ostsee und die pommersche ttüste. 1. Lage und Gröhe. Das große Wasser, nach dem Pommern als „Land am Meer" bezeichnet wurde, ist die O st s e e. Dieser Name ist von den Dänen übernommen worden, obwohl das Meer seiner Lage nach für Pommern die Nordsee war. Die alten Bewohner Preußens nannten sie das Baltische Meer, d. h. das weiße Meer. Der Pommern begrenzende Abschnitt gehört zum südbaltischen Teil der Ostsee. Da sie ringsum von Land eingeschlossen ist und die Verbindung mit der Nordsee nur durch drei enge, flache Meeresstraßen, den Sund und die beiden Belte herstellt, muß die Ostsee als ein Binnenmeer bezeichnet werden. Ihre größte Längenausdehnung beträgt 1550 km, ihre Breite zwischen Schweden und Deutschland 75—220 Km, ihr Zlächeninhalt etwa 415 480 qkm. (Zum vergleich: Deutsches Reich = 540 000 qkm.) Die Ostsee ist also fast 4/s mal so groß wie das Deutsche Reich, l4 mal so groß wie Pommern. 2. Entstehung, vor Beginn der Eiszeit schon hat im Norden Pommerns ein Meeresbecken bestanden, das der Rest des großen Tertiärmeeres war, durch das die norddeutsche Tiefebene überflutet wurde. Dann wurde der südliche Teil des Meeres- bodens durch Bewegungen in der Erdkruste aus dem lvasser emporgehoben, während der nördliche Teil als flache lvasserrinne bestehen blieb. In diese drangen zur Eiszeit die gewaltigen Gletschermassen des Nordens und füllten allmählich die Tiefe der See aus. Oie See war noch nicht 60 m tief, das Eis aber über 1000 m dick. Beim Rück- gang und Abschmelzen des Eises wurde das Meeresbecken wieder mit Wasser angefüllt. Z. Oer Meeresboden bietet ebenso eine Abwechslung von Berg und Tal wie das Land. Durchschnittlich ist die Ostsee 67 m tief, aber an manchen Stellen sehr flach. Diese Eigentümlichkeit schafft für Hinterpommern den besten Schutz

2. Für die Oberstufe - S. 40

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
40 Heimatkunde von Pommern Ii. Sträucher und Kräuter entsprechen in Vorpommern und im hinter- pommerschen Küstenlands den nordwestdeutschen Arten, wogegen sich im Stettiner Odertal manche eingewanderten Zormen der Steppenflora vor- finden. An dem Strande ist der Wohnort von Strandgras (Strandhafer), Stranddistel, Strandbinse- salzigen, feuchten Loden liebt Sellerie, sandigen bevorzugen das gemeine Heidekraut, Lesenstrauch, Wacholder und Zarn. Letztere drei tragen durch ihre halbverwesten Wurzeln und Stengelreste zur Bildung des Grtsteins bei, der aus zusammengekittetem Heidesand besteht. Oer Wald verkümmert darauf, weil die Wurzeln nicht in die Tiefe können. Neuerdings zerstört man die Ortsteinschicht (wie in der Lüneburger Heide) durch Sprengungen. Oer Seesand gibt noch für den Sanddorn die notwendigen Lebenskräfte her. Kbb. Zs. Die kjerzogseiche bei Stettin. Kbb. 36. lveidenweg im weizacker, (Pfyot. Prof. Dr. winkelmann, Stettin.) (phot. R. Richter, Stettin.) Auf dem Waldboden gedeihen die Preiselbeere und Heidelbeere (Licks- beere). In den Wäldern der Ückermünder Heide wird die größte Leerenernte Deutschlands gehalten. 3m Zrühling bedeckt sich der Loden der Laubwälder mit einem Llütenteppich, dem namentlich Zeigwarzenkraut, Anemone und Leberblümchen die Zarben geben. Oie Wiesen sind zum größten Teil Grünlandsmoore, die die Sohle der alten Talgründe und Lodensenken ausfüllen. Auf ihnen finden wir die be- kannten Gräser und Kräuter, die für die Heuwerbung besonders wertvoll sind,- aber auch Wollgras, Sumpfporst, Kauschbeere und an den Seerändern Linsen und Röhricht.

3. Für die Oberstufe - S. 46

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
46 Heimatkunde von Pommern Ii. dem Loden, der vielfach schon bis 2 m Tiefe entfallt ist, nun wieder den so nötigen Pflanzennährstoff zu. Die kreide von Rügen und wollin wird zur Herstellung von Zement und in der Zarbenindustrie verwendet. Unter dem Moorboden liegende Seekreide wird durch Laggerung (Jatznick, Gramenz) gewonnen und mit Ton zur Zement verarbeitet. 3. Wald. von der Gesamtfläche des preußischen Staates sind 23,4 % mit Wald bedeckt. 3n der Provinz Pommern trägt 17—21 % des Lodens Wald, also fast ein Zünftel des Landes, vorwiegend ist der Nadelwald, während der Laubwald nur ein viertel der Waldfläche beansprucht. Oer Nadelwald ist auf sandigem Loden erwachsen- der Laubwald dagegen verlangt bessere Lebensbedingungen. Um- fangreiche, geschlossene Waldungen bedecken die linke Seite des tiefen Lebatals, das (Quellgebiet der Stolpe, Wipper, Radüe und des Nestbaches, die Landschaft zwischen Gollnow und Stargard, die Stettiner Luchheide, das Süd- ufer des Stettiner Haffs, die halb- insel Jasmund auf Rügen. Große Bestände (mehr als 400 qkm) von Eichenwald weisen besonders der Stettiner und Stral- sunder Bezirk auf, von Luchen- Hochwald der Kösliner und Stet- tiner Bezirk. Im allgemeinen aber überwiegt der Hochwald aus liefern und Lärchen. Die Umtriebszeit beträgt bei den als Nutzholz hauptsächlich in Betracht kommenden Nadelholz- arten für die Kiefer 60—140, für die $ichte 80—120 Jahre. Arn ertragreichsten sind die Nadelhölzer (Kiefern, Lärchen, Richten, Tannen), während die Laubhölzer (Eiche, Buche, Birke, Erle, Esche) in der Hauptsache als Brennholz Verwendung finden. In waldreichen Gegenden mit guter ver- kehrslage sind viele Sägemühlen errichtet, in denen das Nutzholz zu Balken und Brettern zerschnitten wird. Außerdem verdanken verschiedene Holzpapier- und Zellulosefabriken dem Wald ihr Bestehen, desgleichen die große Zündholzfabrik in Zanow am Gollenwalde und eine Stuhlfabrik in Gollnow. 4. Besiebelung. 1. Bis zum 13. Jahrhundert hatte Pommern eine rein slawische Bevölkerung, die in ihren Burgwällen den militärischen, wirtschaftlichen und religiösen mittel- punkt des Bezirks hatte, wie z. B. Stettin, Stargard, Piflitz, Wollin, Usedom, Demmirt. fluch in der Anlage ihrer vörfer wählten die Wenden wie bei den Burgwällen die runde, geschlossene Korm (Rundling), die nur einen größern Eingang in die Ortschaft hatte. Namentlich bevorzugt waren die am Wasser liegenden Wohnstätten. Eine verhältnismäßig dünn gesäete Bevölkerung fristete auf pommerscher Erde Jahrhunderte hindurch ihr Leben, ohne daß von ihrem vasein eine andre Kunde auf uns gekommen wäre als einige Gräberfunde

4. Für die Oberstufe - S. 3

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
I. Die heimatliche Erde. 3 man früher zu Gewehrschlössern, im Kltertum aber zu Weitzeln, Äxten, Lanzen- und Pfeilspitzen, zu denen die ältesten Bewohner Pommerns diesen Zeuerstein zuerst geschlagen haben. Vie Kreide liegt an vielen Stetten in großen Schollen offen zu Tage oder ist im Untergrund erbohrt worden, wie z. 33. in Stralsund, Stettin, Greifswald. Hm bekanntesten sind die Kreidelager bei Zinkenwalde (Stettin), Lebbin (Insel Wollin) und auf der rügenschen Halbinsel Iasmund. Die Kreidefelsen zwischen Satznitz und Stubbenkammer, die ursprünglich tief unter der Meeresfläche ent- standen, sind bis zu 164 m über den Spiegel der See gehoben worden. Ivo die Kreide reichlich vorhanden ist, lätzt man sie in Schlämmereien zu der sogenannten Schlämmkreide reinigen. Diese dient zur Herstellung von Zarbe, 5ibb. 2. Bänderton. (phot. R. Richter, Stettin.) Kitt oder Dachpappe. Außerdem gewinnt man die Kreide in großen Brüchen zur Zementbereitung, wie in Zinkenwalde, Lebbin, Erampas und Sagard. Tier- und Pflanzenreste lassen erkennen, daß im Mittelalter der Erde ein tropisches Klima geherrscht hat. 3. Die Neuzeit der Erde stellt sich in der Tertiärformation dar, deren ältere Schichten aus einem Meere abgelagert sind. Solche findet man als Ton oder Sand in den großen Zinkenwalder Kreidegruben, bei Jershöft, Rügenwalde, als dunklen, fetten Ton und gelben „Stettiner Sand" in der Stettiner Gegend. In die älteren tertiären Sande sind Bernsteinstückchen eingebettet. Einige Krten von Nadelbäumen waren reich an goldgelbem harz, das von den Stämmen herunterfloß. Kls das Meer über die Wälder einbrach, wurde das harz aus- gewaschen und in den Bernsteinsanden zusammengehäuft. Solche Sandschollen

5. Für die Oberstufe - S. 50

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
50 Heimatkunde von Pommern Ii. Wesen und toten Dinge unter einem Dach zu oereinigen. Im Gegensatz dazu findet sich die Lauart andrer Bauernhöfe, bei denen das Haus in der Mitte allein steht, Scheunen und Ställe aber zu beiden Seiten angeordnet sind, vas ist die fränkische Lauart. In der Mstenlandschaft sieht man noch hier und da die sogenannten Rauchhäuser, der sächsischen Zorm nachgebildet, die nur ein Erdgeschoß mit wenigen kleinen Zenstern aufweisen. Oer Hausflur erhält sein Licht von den quer geteilten Türen her. Kuf der einen Seite des Klurs liegen die Wohnräume, auf der andern die Vorratsräume und die Stallung für das Vieh. 5. Die Wiederaufrichtung des preußischen Staates vor 100 Jahren brachte auch eine Änderung des Verhältnisses zwischen Gutsherren und Lauern. Den flbb. 45. Rauchhaus in Kolberger Deep. (Ptjot. R. Richter, Stettin.) Gutsherren ließ man die Wahl, das halbe Lauernland zurückzufordern oder hierfür eine Rente zu nehmen. So verloren die meisten Gutsherren das halbe Lauernland und die Arbeitskraft der Bauern, die freie Leute wurden. Kn deren Stelle traten Tagelöhner (^atenleute) als ländliche Arbeiter. Dtit der Regelung der guts- herrlichen Verhältnisse (Separation) wurde auch eine Zusammenlegung der einzelnen Ackerstücke herbeigeführt, so daß die Bewirtschaftung eine bequemere und bessere wurde. d) Die Stadt. 1. Mittelalter, vor 1000 Jahren gab es unsre Stadt noch nicht, sondern dichter Wald bedeckte das Land. Nur am Wasser waren vielleicht armselige Hütten errichtet, in denen Kischerleute ihr Obdach fanden. 5luf einer Anhöhe aber zwischen Moor und Sumpf war ein großer Burgwall angelegt, in den sich die Bewohner der ganzen Umgegend mit ihrem Vieh und ihrer sonstigen habe

6. Für die Oberstufe - S. 8

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
8 Heimatkunde von Pommern Ii. atlantisches Klima stellte sich ein, das nach dem Wiederauftauchen von Dänemark in ein rauhes, feuchtes, subatlantisches überging. Oer vom Meere freigewordene Boden erhielt eine Pflanzendecke. Algen, Moose und Schilf im stehenden Wasser trugen zurentstehung dermoore bei. 5luf den Hochflächen und dem vom Sande be- deckten Lande entstand der Urwald, den später zuerst die deutschen Ansiedler lichteten. Aber alle Ittoore sind noch nicht trocken gelegt wor- den; sie machen auch noch heute einzehntel derpro- vinz aus(Leba-,Grabow- tal-, Kolberger-, Ran- dow- und peenemoor). Was für Tiere früher in Pommern lebten, haben die Torfmoore ans Ta- geslicht gebracht, in denen sich Überbleibsel der ältesten Land- tiere fanden. Es sind das Renn- tier, das Torf- schwein, der Ur, der Biber, das Wildpferd, der Bär, der Elch, der Riesenhirsch, das Mammut und der Edelhirsch. Hiic diesetieregibtes hier nicht mehr,- nur der Edelhirsch findet sich noch in unsernkorstenund Abb. 6. Aus der Steinzeit. 1. Steinkistengrab von Stolzenburg. 2. Angelhaken hphniin+pt fpincrt von Unochen aus Ur. Rummelsburg. 3. Seuerstein-Speerjpitze aus persanzig. veyaupiei |eirit:n 4. Feuersteindolch aus Kr. Ückermünde. 5. Steinbeil aus Kr. Greifenhagen. Pictt$ als Köllig des Waldes. Zu welcher Zeit der M e n s ch seinen Einzug in unser Heimatland gehalten hat, kann man nicht mit Bestimmtheit sagen. Wahrscheinlich ist es einige Jahrtausende vor Ehristo gewesen, in der sogenannten Steinzeit. Man kann

7. Für die Oberstufe - S. 18

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
18 Heimatkunde von Pommern Ii. in den Jhnawiesen und den torfigen Lruchflächen gewonnen wird, weniger wertvoll. Letztere werden zum Teil daher nur als Weideland benutzt. Oer größte Teil des links- und rechtsseitigen Höhenlandes wird beackert. Auf der vorpommerschen Hochfläche finden sich nur an den Lachen schmale Wiesen- streifen. Oas sandige Heide- und Geestland am Oammschen See und an der andern (Dderseite dient nur zum kleinen Teil dem landwirtschaftlichen Betrieb. 6. Der Wald. Im allgemeinen ist das Gebiet der pommerschen Oder nur schwach bewaldet. Im Süden finden sich nur vereinzelte Wälder und Gehölze, im Norden dagegen größere zusammenhängende Waldungen auf dem rechtsseitigen Höhenzuge (Luchheide), links der Oder am nordöstlichen Rande des Warsower Plateaus und am Südufer des Haffs. Im Überschwemmung?- gebiet sind das Große Stettiner Elsbruch oberhalb und das Große Oderbruch unterhalb Stettins bemerkenswert. Die Lrücher ausgeschlossen, weisen die Zorsten liefern oder Riefern mit Laubholz gemischt, Luchen, Eichen und andres Laub- holz auf. Kür die Riefern ist ein 80—120jähriger, für Laubhölzer ein 150jäljriger Umtrieb festgesetzt. In der Luchheide finden sich aber noch manche Luchen, die über 200 Jahre alt sind. 7. Wasserbenutzung. Kn der untern Oder fehlen Stauanlagen und Wasser- triebwerke. Zu gewerblichen Zwecken wird aber Oderwasser in geringen Mengen von den Zuckerfabriken in Mescherin und Ziddichow gebraucht, in größern Mengen von dem städtischen Wasserwerk Stettins, oberhalb der Insel Piepenwerder. Oer höchste tägliche Ledarf der Stettiner Wasserleitung beträgt jetzt etwa Z0 000 cbrn. von Katibor abwärts ist die Oder schiffbar, der Hauptnebenfluß, die Warthe, bis zur Reichsgrenze, die Netze bis zum Goplosee, der Unter- lauf der Orage bis Steinbusch. Oie Schiffahrt auf der Oder verdankt ihre Entwicklung in erster Linie der staatlichen Strombauverwaltung. Im frühen Mittelalter sah man auf der Oder nur Fahrzeuge bis zu 10 t Ladefähigkeit, die namentlich Salz und Heringe verfrachteten. Oie Landstraßen waren damals noch sehr schlecht und verhalfen daher den Wasserstraßen zu einer größern Bewertung als heute. Im herbst 1856 fuhr der erste Oampfer von Stettin nach Breslau. Die folgenden trocknen Jahre aber waren einem Kufschwung des Schiffsverkehrs nicht förderlich. Je mehr die Verbesserung des Strombetts Fortschritte machte, desto höher wurde die Größe und die Zahl der Zahrzeuge. vor 100 Jahren galten als groß Rähne von 20—25 t mit 0,5—0,6 m Tiefgang. Nach dem planmäßigen Ausbau des Oderbetts (1894) trägt der Kluß aber Fahrzeuge von 120—150 t. Anstatt der großen holzflöße, die früher dem Strom ein eigenartiges Gepräge gaben, sieht man jetzt Schleppzüge von 7—8 Rähnen hinter dem Schleppdampfer. So ist jetzt die Oder, die als kaum flößbarer Wasserlauf in das Deutsche Reich eintritt, zu einer Wasserstraße von allergrößter Wichtigkeit geworden, die in trocknen Jahren den Elbverkehr weit überflügelt. 8. Das Alima. Im Oderstromgebiet finden das See- und das kontinental- klima ihren Übergang,' das kontinentale Rlima aber wiegt vor. Oas kommt daher, daß der offene Ozean weit entfernt ist, während das an warmen Strömungen arme Ostseebecken im Winter zum größten Teil vereist und also nur eine geringe mäßigende Wirkung auf das pommersche Hinterland aus- üben kann.

8. Für die Oberstufe - S. 23

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Ii. Die pommersche Landschaft. 23 Der 137 m hohe waldige Gollenberg trennt die Geschiebemergelebene in eine westliche, sanft wellige Ebene, aus der sich nur der 179 in hohe Rlorberg bei Schivelbein erhebt, und in ein östliches Hügelland. Dieses beginnt keilförmig im Südwesten und verbreitert sich im Nordosten auf 15—25 km. parallele Hügelketten, zwischen denen sich alte diluviale Längstäler finden, ziehen durch das Land, das anderseits von den tief ausgewaschenen Tälern der Güsten- flüsse durchquert wird. Oer südöstliche Teil des Lauenburger Nreises ist eine Gebirgslandschaft im kleinen, die in dem 210 m hohen Oombrowaberg ihre höchste Spitze erreicht. Ein andrer Höhenzug streicht von pollnow bis Lauen- bürg, wird aber nach Nordosten zu allmählich niedriger. Grabow, lvipper, Stolpe und Lupow brechen in tief eingeschnittenen Tälern durch den reich bewaldeten, landschaftlich schönen Höhenzug. Steil fällt zur Lupow bei Schmolsin der die ganze fruchtbare Landschaft beherrschende, 115 m hohe Revekol ab, mit dem eine bei Rügenwalde beginnende Rüstenkette ihren Endpunkt erreicht. B. Der Landrücken. Oer pommersche Landrücken ist das Gebiet deruioränenlandschaft. Diese bedeckt in einer Breite von 10—15 km den südlichen Teil der kreise Nummelsburg und Lütow, von Schlawe die Gegend südlich von pollnow, von Lelgard die polziner Gegend, dagegen einen doppelten Streifen in den Dreisen Neustettin und Vramburg. Äußerlich stellt sich die Noränenlandschaft als ein sehr unebenes, mit zahl- losen Seen bedecktes Land dar. Es ist zum größten Teile aus oberem Geschiebe- lehm und feinsten bis gröbsten Bruchstücken von Steinen unregelmäßig auf- gebaut. Aus dem Geschiebemergel sind alle andern diluvialen Gebilde der Moränenlandschaft entstanden, wie Ton, Tonmergel, Geschiebesande und Grande. Oer Landwirt nennt den Oeckton, der durch geschickte Behandlung (Drainage) in fruchtbares Ackerland umgewandelt ist, einfach Lehm. Oer Ton gibt dem Geschiebesand seine Ertragsfähigkeit. 5ln dem südlichen Rande der Nloränenlandschaft sind gewaltige Nassen von Geschiebe (Llockpackung) zu sehen, die als schmale Rücken oder kleine Regel auftreten und ganz das Gepräge eines Endmoränenzuges aufweisen. Oieser Steinwall (Geschiebestreifen) erstreckt sich in einer Breite von 300- 2000 m fast ununterbrochen von Karthaus in Westpreußen bis Soldin in der Neumark. Oie Uloränenhügel sind aber nicht aus den Geschieben aufgebaut, die nur auf ihrer Oberfläche abgelagert sind. Im Innern der Nloränenlandschaft ist noch ein zweiter, weniger entwickelter Endmoränenzug aufgebaut, dem auch der an Steinen reiche Steinberg angehört. C. Das südliche Vorland. vie größern Geschiebe blieben in der Uloränenlandschaft zurück. Oagegen wurden die transportfähigen Teile der Grundmoräne durch die Schmelzwasser- ströme, die aus den Stillstandsrändern des Eises sich ergossen, nach Süden geführt. Diesen verdankt das Heidesandgebiet seine Entstehung. Es stellt sich als eine wellige, von einzelnen Sandbergen überhöhte, von Nord nach Süd

9. Für die Oberstufe - S. 29

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
Ii. Die pommersche Landschaft. 29 Die Salzmiere macht den Anfang, und wenn der Sand durch den Regen etwas entsalzt ist, siedeln sich unsre bekannten Strandgräser an. Zn diesem Zustand heißt die Düne helle oder Grasdüne. Der Sand wird noch mehr entsalzt, die Strandgräser hinterlassen Humus, es werden für anspruchsvollere pflanzen die Lebens- bedingungen geschaf- fen. So entsteht aus der hellen Grasdüne die dunkle Idalddüne. Dor die alternde Düne hat sich der- weilen am Itteere meist wieder ein junger Dünenwall ge- legt. Das geht so- lange weiter, bis eine Steilküste so sehr zu- rückgegangen ist, daß die Dünen vor- springen. Nun wer- den auch sie ange- griffen, und es ent- steht eine Dünen- Steilküste. 3n Hinterpom- mern ist der Aus- gleichszustand, die Glattküste, in der Hauptsache erreicht, wie schon die Karte erkennen läßt. 4. Ivander- dünen und ihre § e st l e g u n g. Zrüher hat man Walddünen abge- holzt, ohne sich der Gefährlichkeit dieses Tuns bewußt zu werden. Auf dem Loden verdorrte nun die Pflanzendecke, weil sie ihrer Le- bensbedingungen beraubt war. Oer Wind erhielt An- griffspunkte und setzte große Sandmassen in Bewegung. 5o bildeten sich zwar interessante, aber sehr gefährliche Wanderdünen, die Ivälder, Acker und Dörfer verschüttet haben. flbb. 27 u> 28. Rus dem Gebiet der Wanderdünen bei Leba.

10. Für die Oberstufe - S. 39

1914 - Frankfurt am Main : Diesterweg
V. Die Tier- und Pflanzenwelt. 39 sind die besten Acker — nur wenig bewirtschaften. So wurden die ergiebigen Lehm- gebiete bald mit Koggen, Weizen, Gerste und Hafer besät, während die sandigen Landstriche erst später in Kultur gebracht wurden, allerdings sind jetzt auch manche sandigen Landstriche unter den Pflug genommen worden, die eigentlich wieder bewaldet werden müßten. Im allgemeinen nehmen Roggen und Hafer die größten Anbauflächen ein, daneben Weizen und an den besten Stellen Rüben auf dem diluvialen Lehmboden, die Kartoffel in den Sandgebieten. Sandiger Boden befördert die Entstehung der Kiefernforsten (Nadelhölzer), namentlich auf dem Südhang des Landrückens, während im Hügel- und Zlachland der bessere Loden ein Gedeihen des Laubwaldes — Eichen und Buchen — ermöglicht. Krüher war die Eiche sehr verbreitet. Nach ihr haben viele alte Ortschaften den wendischen Namen, z. L. Oamgarten-Eichenhügel, Oamnitz, Oamitzow usw. flbb. 34. Hertabuche in der Stübnitz. Kalkigen Loden bevorzugt die Luche, deren hochragende Stämme den größten Schmuck der Stettiner Luchheide, der Stubnitz und Granitz auf Rügen sowie des Gollen bei Köslin bilden. Die Lirke gedeiht sowohl auf sandigem wie sumpfigem Loden zusammen mit Erlen, Eschen und Pappeln. Die Linde ist als Waldbaum fast ganz ver- schwunden und dient neben der Kastanie besonders der Einfassung von Wegen, fluch die Linde, wendisch Lipe, hat vielen (Drten den Namen gegeben, wie Liepgarten — Lindenberg, Liepe, Liepenhof, Liepenburg usw. Ein Nadel- bäum ist fast ganz ausgerottet, d. i. die Eibe, weil sie dem Vieh schädlich war. Nur auf wenige Stellen noch ist das Vorkommen dieses schönen Laumes beschränkt.
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